
Leichte verformungsoptimierte Schalentragwerke aus mikrobewehrtem UHPC am Beispiel von Parabolrinnen solarthermischer Kraftwerke

Das Projekt zielte auf die Entwicklung leichtgewichtiger und gleichzeitig verformungsarmer Schalenstrukturen am Beispiel von Parabolrinnen-Kollektoren für solarthermische Kraftwerke ab. Für die Entwicklung von Tragstrukturen wurden verschiedene Strukturkonzepte erarbeitet, welche sowohl die materialbedingten Eigenschaften des im Rahmen des Projekts genutzten und auf den Anwendungsfall weiterentwickelten NANODUR-Beton berücksichtigt, als auch die stark tragwerksbedingten Beanspruchungen, wie Eigenlasten, thermische Beanspruchungen und insbesondere auslenkungs- und anströmungsbedingte Windlasten, welche in Windkanaluntersuchungen – für die unterschiedlichen Geometrien der Förderphasen – abgeleitet wurden.
In experimentellen Untersuchungen wurde der NANODUR-Beton weiterentwickelt, indem durch Zugabe von Erhärtungsbeschleunigern und Verfeinerung der Rezeptur oder auch durch Wärmebehandlung im jungen Betonalter bereits hohe Festigkeiten erzielt werden konnten. Dies wirkt sich günstig auf eine prozessorientierte, serielle Fertigung aus, bei simultanem Erhalt der einfachen Verarbeitbarkeit des Betons. Ein kleinformatiger Demonstrator mit nur 2 bis 3 cm Wandstärke verdeutlicht die praktische Umsetzung.
Die entwickelten Methoden wurden am Beispiel von Parabolschalen hergeleitet und an diesen numerisch sowie experimentell verifiziert. Dennoch lassen sie sich allgemein auf Tragstrukturen des klassischen Ingenieurbaus übertragen. Insbesondere der Fertigteilbau kann stark profitieren, indem mithilfe von Hochleistungsbetonen leichte Bauteile mit hoher Steifigkeit und Robustheit etabliert werden. Aber auch Scheiben-, Platten- und andere Schalentragwerke können mithilfe der hier vorgestellten Methoden entworfen, bemessen und hergestellt werden, sodass sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten erschließen.